Ambulantes Hospiz Mülheim a. d. Ruhr e.V.

Leben in Würde bis zuletzt

Begleitung von Schwerstkranken, Sterbenden und Trauernden

 

 

 

 

Umzug: Hospiz will sichtbar werden

Der Verein hat erstmals ein eigenes Büro in der Innenstadt bezogen. Am Kohlenkamp ist willkommen, wer Unterstützung in einer schweren Zeit benötigt

Ursula König leitet das Ambulante Hospiz Mülheim.                                              <b>Michael Dahlke</b>                                              FUNKE Foto Services
Ursula König leitet das Ambulante Hospiz Mülheim. Michael Dahlke FUNKE Foto Services

 

Bettina Kutzner

Manche leisten den wichtigen Dienst am Menschen ganz im Stillen. Dazu gehören auch die Ehrenamtler des Ambulanten Hospizes Mülheim, die seit über 23 Jahren Sterbende und ihre Familien begleiten. Der Verein hat nun erstmals ein eigenes, sichtbares Büro in der Innenstadt bezogen. Am Kohlenkamp 7 ist willkommen, wer Hilfe in einer schweren Zeit benötigt.

Es ist noch alles ein wenig unfertig in den neuen Räumen, wo früher einmal ein Ladenlokal war. Doch dass hier alles hell, freundlich und einladend gestaltet wird, kann man schon deutlich sehen. Ursula König , die Leiterin des Ambulanten Hospizes, freut sich darauf, wenn das Schaufenster endlich schön gestaltet ist, und die Passanten sehen können, wer hier eingezogen ist. Mancher traut sich vielleicht dann eher über die Schwelle. Vielleicht, weil er die Hilfe des Ambulanten Hospizes Mülheim benötigt, vielleicht, um sich einfach mal zu informieren.

Ursula König bildet gerade zwölf neue Ehrenamtler aus, die in einem sechsmonatigen Kurs plus Praktikum fit für die anspruchsvolle Aufgabe gemacht werden. 38 aktive ehrenamtliche Frauen und Männer gibt es bereits, die in Mülheim Schwerstkranke und Sterbende zu Hause oder im Seniorenheim begleiten, aber auch mit ins Krankenhaus, ins Stationäre Hospiz gehen, wenn das in den letzten Tagen und Stunden nötig sein sollte. „Wir werden“, betont Ursula König, „nur auf Anfrage tätig.“ 60 bis 80 Begleitungen hat das Ambulante Hospiz im Jahr im Durchschnitt. In den vergangenen fast 24 Jahren haben man noch nie eine gewünschte Begleitung ablehnen müssen. „Es ist toll, dass wir immer wieder neue Ehrenamtler finden“, freut sich Ursula König.

Das Angebot des Vereins, der im Januar 1996 als „Hospizverein“ gegründet wurde, ist kostenlos und für jedermann offen. Wer die Kontaktnummer wählt, wird bei Andrea Guntermann landen, der einzigen fest Angestellten des Vereins. Als Halbtagskraft organisiert sie die Ehrenamtlichen für den Einsatz in den Familien. Sie schaut, wer am besten zu der Familie passen könnte. Die Ehrenamtlichen, darunter sind seit zehn Jahren auch immer wieder Männer, werden gut vorbereitet auf ihre Aufgabe, bei der sie weitgehend auf sich selbst gestellt sind.

Ehrenamtliche werden sorgfältig für die anspruchsvolle Aufgabe geschult

Sie müssen bestimmte Qualifikationen haben, um ganz selbstständig in einer seelisch wie körperlich belastenden Ausnahmesituation Familien Unterstützung sein zu können. „Es ist eine schwierige, sensible Situation, die viel Empathie erfordert“, weiß Ursula König. Unterstützung erfahren die Ehrenamtler regelmäßig durch den Verein, durch regelmäßige Supervisionen.

Der oder die Ehrenamtliche macht allein mit den Familien aus, wie oft oder wie lange die Unterstützung gewünscht ist, wobei der Kranke immer im Mittelpunkt steht. Im Schnitt sind das zwei, drei Termine in der Woche, jeweils für etwa zwei Stunden. Wenn es dem Ende zugeht, wird es meistens mehr, so die Erfahrung von Ursula König, die betont: „Wir pflegen in keiner Weise, wir sind ausschließlich im psychosozialen Bereich tätig.“

Die Angehörigen können den Kranken in besten Händen wissen, wenn eine dringende Erledigung nicht warten kann oder sie vielleicht einmal eine kleine Auszeit für sich selbst brauchen. Viele, weiß König, sind erschöpft, weil sie sich nicht mehr trauen, den Kranken allein zu lassen.

Die zwölf neuen Ehrenamtler werden bis April 2020 ausgebildet, gehen dann in ein 60-stündiges Praktikum im Krankenhaus, im Altenheim, im Stationären Hospiz.

Was motiviert Menschen für diese Aufgabe? „Die Ehrenamtler kommen aus ganz verschiedenen Lebensbereichen und Berufen“, sagt Ursula König. „Die Motivation ist häufig die eigene Betroffenheit.“ Dass man in eine zuvor völlig fremde Familie geht und dort einen großen Vertrauensbeweis bekommt, das sei „ein ganz großes Geschenk“ für die Ehrenamtlichen, die bei der letzten Krise eines Menschen ihm oder ihr hilfreich zur Seite stehen wollen.

 

 

 

 

Stadt ehrt Bürger für ihr Engagement WAZ vom 9.12.2019

Prof. Henning König bekam die Ehrenspange für sein Mitwirken an der Hospizarbeit. MBI-Ratsfrau Eva-Annette Klövekorn wurde für ihr politisches Wirken ausgezeichnet

Ulrich Scholten (l.), Oberbürgermeister der Stadt Mülheim, zeichnete Eva-Annette Klövekorn für ihr politisches Engagement mit dem Ehrenring und Prof. Dr. Henning König als Mitbegründer des Mülheimer Hospiz-Vereins mit der Ehrenspange aus.                                              <b>Martin Möller</b>                                              FUNKE Foto Services
Ulrich Scholten (l.), Oberbürgermeister der Stadt Mülheim, zeichnete Eva-Annette Klövekorn für ihr politisches Engagement mit dem Ehrenring und Prof. Dr. Henning König als Mitbegründer des Mülheimer Hospiz-Vereins mit der Ehrenspange aus. Martin Möller FUNKE Foto Services
Mareike Kluck

Der Mediziner Prof. Dr. Henning König und die MBI-Ratsfrau Eva-Annette Klövekorn sind am Sonntag für ihr außergewöhnliches Engagement für die Stadt Mülheim und ihre Bürger geehrt worden. König, ehemaliger Chefarzt im St. Marien-Hospital, wurde die Ehrenspange der Stadt für seinen unermüdlichen Einsatz in der Hospizarbeit überreicht. Eva-Annette Klövekorn sollte eigentlich den Ehrenring für ihr langes politisches Wirken erhalten. Die Ehrung nahm Klövekorn gerne an, auf den Ring jedoch verzichtete die MBI-Fraktionsvorsitzende, die immer für eine Überraschung gut ist.Freunde, Kollegen und politische Weggefährten hatten sich im Kammermusiksaal der Stadthalle zur feierlichen Auszeichnung versammelt. Als Dr. Henning König vor 25 Jahren von Erlangen nach Mülheim kam und hier die Chefarztstelle der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Palliativmedizin im St. Marien-Hospital antrat, brachte er aus Bayern auch die Idee mit, einen ambulanten Hospizdienst in der Stadt einzurichten. 1996 gründete König mit zehn Mitstreitern den Hospizverein Mülheim, seit 2008 Ambulantes Hospiz Mülheim, dessen Vorsitz er seit 1999 inne hat. Mittlerweile hat der Verein 250 Mitglieder, rund 40 ehrenamtliche Sterbebegleiter betreuen jährlich 60 bis 80 todkranke Menschen und deren Angehörige. „Sie sorgen dafür, dass Schwerstkranke und Sterbende auf ihrer letzten Wegstrecke nicht alleine sind“, dankte Oberbürgermeister Ulrich Scholten dem Chefarzt a. D. in seiner Laudatio. „Wir Mülheimerinnen und Mülheimer können uns sehr glücklich schätzen, eine solche Sterbekultur in unserer Stadt verankert zu wissen.“Henning König nahm die Auszeichnung und die Ehrenspange gerne entgegen, widmete diese auch stellvertretend seiner Frau Ursula, die das Ambulante Hospiz leitet, und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Ohne die vielen Helfer wäre solch eine Arbeit gar nicht möglich “, betonte König in seiner Dankesrede. „Menschen, die sich engagieren,sind auch weiter wertvoll und nötig, damit der Hospizdienst auch zukünftig diese wertvolle Arbeit leisten kann.“Auch Eva-Annette Klövekorn freute sich über die Auszeichnung und die Würdigung ihres langjährigen, bürgerlichen und politischen Engagements. Den Ehrenring lehnte sie jedoch dankend ab. Im Hinblick auf die Mülheimer Haushaltslage sei es nicht angebracht, lieber wolle sie den Materialwert des Ringes einer gemeinnützigen Organisation spenden. Aber Mülheim wäre nicht Mülheim, wenn das so einfach ginge. Denn laut Satzung über die Auszeichnung gibt es diese Option gar nicht. Ehrungskommission und Rechtsamt beschäftigen sich mit der Problematik, eine Lösung wäre auf jeden Fall mit einer Satzungsänderung verbunden.„Willkommen in der Verwaltung“, sagte OB Scholten nicht ohne ein Augenzwinkern. In Mülheim sei es wie beim Flughafen in Berlin. Unter zwei Jahren seien Problemlösungen in der Regel kaum möglich. Scholten bedankte sich auch bei Klövekorn für ihr unermüdliches Engagement, das sie nunmehr seit 20 Jahren in der Bezirksvertretung 1 (rechts der Ruhr) zeige. Seit 2009 auch als Fraktionsvorsitzende der MBI. Neben dem Bildungsausschuss wirkte Klövekorn sowohl im Jugendhilfeausschuss als auch im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Nicht zuletzt seit zehn Jahren als Ratsmitglied.

Hoffnung auf ein besseres politisches Jahr

Klövekorn nutzte ihre Dankesrede für einen politischen Rückblick, insbesondere auch im Hinblick auf das letzte Jahr, das für sie das schrecklichste Jahr ihres politischen Wirkens in Mülheim gewesen sei. „Der Ton hat sich geändert, es war schon unschön, was da teilweise bei den Ratssitzungen gesagt wurde“, bedauert die MBI-Vorsitzende, die ihren Optimismus jedoch nicht verloren hat. „Ich hoffe, dass 2020 ein besseres Jahr wird und auch mehr jüngere Bürgerinnen und Bürger das Zepter in die Hand nehmen und sich politisch engagieren.“

 

 

 

 

 

20 Jahre Vorsitzender des Ambulanten Hospiz Mülheim an der Ruhr

König 20J Vorsitz 1995  bereitete Prof. Dr. Henning König, Chefarzt am St. Marienhospital zusammen mit Caritasdirektor Klemens Anders in Mülheim an der Ruhr die Gründung des Hospizvereins vor.

Die Gründung des Vereins mit dem Eintrag ins Vereinsregister erfolgte im Januar 1996.  Bei der 1. ordentlichen Mitgliederversammlung wurde Herr Klemens Anders als 1. Vorsitzender bestimmt. Im November 1999 schied Herr Anders als Vorsitzender aus. Als neuer Vorsitzender wurde

Prof. Dr. Henning König

einstimmig gewählt. Seit nun mehr 20 Jahren leitet er mit großer Umsicht und Verantwortung unseren Verein, der sich im Jahre 2008 umbenannt hat in

Ambulantes Hospiz Mülheim an der Ruhr e.V.

Der Verein zählt heute 250 Mitglieder, davon sind ca. 40 ehrenamtliche Frauen und Männer in der Begleitung von Schwerstkranken, Sterbenden und deren Angehörigen vor allem im häuslichen Bereich im Einsatz. 12 neue ehrenamtliche Begleiter*innen werden derzeit in einem Seminar auf diese Aufgabe vorbereitet.

Prof. König hat seit der Gründung vieles im Sinne der Hospizidee in Mülheim bewegt.

Im Oktober 2003 wurde auf seine Initiative und durch finanzielle Unterstützung des Ambulanten Hospizes am St. Marienhospital, die Palliativstation etabliert, in der unsere Ehrenamtlichen Patienten begleiteten. Leider wurde nach seinem Ausscheiden im Jahre 2011 diese, von den Patienten gelobte Station, aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.

Ferner hat er die Idee zur Gründung eines Stationären Hospizes in Mülheim mit angestoßen und getragen und die ambulante, palliative Versorgung der Kranken zuhause bewirkt.

Zusammen mit dem Stationären Hospiz, das 2012 eröffnet wurde, der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV) und der Speziellen Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ist somit die hospizliche und palliative Versorgung der Menschen in Mülheim auf das Beste gewährleistet.

Herrn Prof. Henning König wird, stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer des Ambulanten Hospizes für das Engagement zum Wohle der Mülheimer Bürger*innen am 8. Dezember 2019  die Ehrenspange der Stadt Mülheim verliehen.

 

Mit Dreiundzwanzig endlich selbständig

Seit unserem Gründungsjahr 1996 hat das

„Ambulante Hospiz Mülheim an der Ruhr e.V.“

mit anderen Institutionen in einer Hausgemeinschaft gelebt. Anfangs hatten wir unter Herren Klemens Anders ein kleines Bürozimmer bei der Caritas,  danach waren wir bis 2015 im St. Marienhospital untergebracht und ab 2016 leben wir zusammen mit dem Pflegedienst „Pflege Palliativ Ruhr“ in einer Wohngemeinschaft in der Leineweberstrasse.

Seit Dezember 2019 haben wir nun endlich ein eigenes Büro am Kohlenkamp 7

        

in der Mülheimer Innenstadt. Um die Ecke, die Leineweberstraße, vor dem Büro ein kleiner Parkplatz und über uns der Kirchenhügel mit St. Mariae Geburt und der Petrikirche. Somit wird unsere Aufgabe und unser Tun auch dort vom guten Geist getragen werden.

Die Vermieter, Familie Lucchese, haben uns bei der Renovierung mit großem Entgegenkommen unsere Gestaltungswünsche erfüllt. Die Inhaber der Firma Bernskötter werden uns bei der Einrichtung einer kleinen Teeküche großzügig unterstützen. Die Umzugsfirma Westhoff GmbH hat uns ein uneigennütziges Angebot  zu kommen lassen und bei Büromöbel TOP haben wir zu besten Konditionen unsere bereits vorhandenen Möbel ergänzen können.

Vieles war und ist noch zu organisieren doch im Neuen Jahr „2020“ werden wir in Mülheim an der Ruhr nun auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und das ist uns wichtig.

„Leben in Würde bis zuletzt“

Begleitung von Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen findet vorrangig zuhause bei den Kranken, aber auch  in den Krankenhäusern und Altenheimen im „Stillen“ statt und das ist auch gut so, denn unsere Begleitungen sind bestimmt von dem Respekt vor der Würde der Menschen, die sich uns anvertrauen.

Immer wieder erfahren wir jedoch, dass unser kostenloses Angebot der Begleitung nicht wahrgenommen wird, weil viele Menschen in Mülheim an der Ruhr uns nicht wahrnehmen und das Thema Sterben und Tod in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist.

Mit unserem neuen, offenen Büro wollen wir nun auch mitten in Mülheim an der Ruhr zeigen, dass wir da und erreichbar sind. Der Termin der Einweihungsfeier wird noch bekannt gegeben.                                                             

Ursula König

Schwerstkranke in Mülheim zuhause gut versorgt

Die letzte Lebensphase trotz schwerster Erkrankung zuhause zu verbringen, das ist ein verständlicher Wunsch. Dieser Wunsch kann für Schwerstkranke in Mülheim nun erfüllt werden, nachdem eine „Allgemeine Ambulante Palliativ Versorgung“ ( AAPV) und ab Juli auch eine „Spezialisiert Ambulante Palliativ Versorgung „(SAPV) gewährleistet ist. Das Ambulante Hospiz ist in diese Versorgungen mit eingebunden.

Unsere ehrenamtlichen Begleiter*innen erlebten immer wieder, dass Menschen, die schwerstkrank sind , zwischen ihrer Wohnung, in der sie nicht ausreichend medizinisch versorgt werden konnten und dem Krankenhaus mehrfach hin und her pendeln. Nach einer zwischenzeitlichen Versorgung  im Krankenhaus, mit Schmerz- und Symptombehandlung , kamen sie wieder nach Hause , um am Ende doch im Krankenhaus zu sterben.

Daher ergriff das Ambulanten Hospizes bereits 2014 im Zusammenwirken der Krankenkassen und der Mülheimer Pflegedienste die Initiative,  einen Palliativpflegedienst in Mülheim zu gründen. Allen Pflegediensten der Stadt wurde angeboten, die Fortbildung für zehn Fachkräfte zu finanzieren. Allein die Diakonie nahm dieses Angebot an und bildete 10 ihrer Fachkräfte in „Allgemeiner Ambulanter Palliativ Versorgung“ (AAPV) aus.

Seit 2016 versorgen diese Fachkräfte im Pflegedienst „Pflege Palliativ Ruhr“ zusammen mit ihren Angehörigen, unheilbarKranke zuhause.                                                                 

Was bedeutet  AAPV  „Allgemeine Ambulante Palliativ Versorgung“: Sie hat das Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten mit ihren Angehörigen so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen, bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen.

Die Palliativversorgung wird vom Hausarzt verordnet, wenn ein Patient an einer unheilbaren Krankheit leidet und die Lebenserwartung  wenige Wochen oder Monate beträgt. Es sind Menschen, die an Tumorerkrankungen leiden, neurologische Krankheiten, wie Parkinson im fortgeschrittenen Stadium haben, schwer Herzkranke oder chronische Nierenkranke, die die Dialyse ablehnen.

Die Kosten werden von der Kranken- und Pflegekasse getragen.

Die Palliativpflege erfolgt durch den ambulanten Pflegedienst mit palliativmedizinischer Basisqualifikation mit dem Ziel, die Symptome der Erkrankung ohne Termindruck zu lindern.

  • Das bedeutet für den Kranken: Umfassende, individuelle und fachkundige Beratung und Unterstützung rund um das Thema Pflege und Palliativversorgung
  • 24-Stunden-Bereitschaft
  • Grundpflegerische Versorgung B. Hilfestellung bei der Körperpflege, der Mobilität, der Ernährung  und der Ausscheidung
  • Medizinische Behandlungspflege B. Erbringen der vom Arzt verordneten Leistungen zur Schmerztherapie, wie Medikamentengabe, Infusionen, Port- und Wundversorgung 
  • Versorgungs- und Medikamenten–Management durch Abholung von Medikamenten und Zusatzernährung aus der Apotheke
  • Psychosoziale Begleitung mit Hinzuziehung des Ambulanten Hospizes

Ab Juli dieses Jahres steht den Schwerstkranken nun auch eine  „Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung“  (SAPV)  – in Ergänzung zur  AAPV  -  zur Verfügung.

Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte  des Vereins Doc-Net in Mülheim haben diese spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) aufgebaut.  Sie wird von den Haus- oder Palliativärzten verordnet und von den Krankenkassen erstattet.

In Mülheim stehen den Sterbenskranken derzeit sechs spezialisierte, niedergelassene Palliativärzte und zusätzlich Palliativärzte aus den beiden Krankenhäusern sowie fünf spezialisierte Palliativ Pflegekräfte 24 Stunden an 365 Tagen zur Seite. Ein Büro für die Koordinierungsstelle ist eingerichtet.

Die  SAPV  greift immer dann, wenn die  AAPV  der höheren Symptomlast der Schwerstkranken nicht mehr gerecht werden kann und die aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme den Einsatz eines  spezialisierte Palliativteams  SAPV  notwendig machen. Dieser Einsatz kann vorrübergehend oder dauerhaft stattfinden. Jedoch nur ein Teil aller sterbenskranker Menschen – etwa ein Zehntel - haben diese besondere Art der Zuwendung nötig.

Die SAPV ist ein Baustein und Teil einer Versorgungsstruktur für ausschließlich auf Palliativ-versorgung angewiesene, schwerstkranke Menschen und deren Angehörigen.

Was beinhaltet die SAPV „Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung“

  • Berücksichtigung und Einbeziehung gewachsener Strukturen
  • Koordinierung und Vernetzung von notwendigen Versorgungsleistungen
  • Arbeit in Teams und Netzwerken mit regelmäßiger multiprofessioneller Fallbesprechung
  • Dokumentation
  • Spezialisierte palliativärztliche und palliativpflegerische Beratung und Versorgung
  • Kooperationen mit Pflegediensten, vor allem dem Pflegedienst Pflege Palliativ Ruhr, der durch die AAPV  spezialisiert ist auf die Betreuung sterbenskranker Menschen.
  • Einbindung der Psychoonkologie
  • Zusammenarbeit mit dem Ambulanten Hospiz für die psychosoziale Betreuung
  • Kooperation mit dem Stationären Hospiz
  • Weitere Kooperationspartner sind Hausärzte, Sozialdienste der Krankenhäuser, Seelsorger, Apotheken und Sanitätshäuser.
  • Palliativ-Ausweis für den Kranken, um eine ungewollte Aufnahme in einer Klinik zu vermeiden

Der demographischen Wandel und die Altersstruktur besonders hier in Mülheim erfordert diese multidisziplinäre Versorgung im häuslichen Bereich zusammen mit den Angehörigen, aber auch in den stationären Pflegeeinrichtungen bzw. im stationären Hospiz.

Am 15. Mai 2019 wurde die spezialisierte palliative Versorgung der Mülheimer Bürger in der Gesundheitskonferenz vorgestellt und eine Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit unter Einbeziehung des Ambulanten Hospizes gegründet.                                                                                                                  Ursula König

 

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