Begleiten umfasst alle Versuche, dem Schwerstkranken und Sterbenden als Mensch nahe zu sein, dessen eigene Möglichkeiten zu wecken und zu stärken.
Begleiten bedeutet nicht, die Probleme für den anderen zu lösen und seine Last für ihn zu tragen, sondern ihn so zu unterstützen, dass er imstande ist, seinen eigenen Weg nach dem von ihm bestimmten Ziel selbst zu gehen.
Musikalisch lässt sich gut erklären, was begleiten bedeutet: Ein Pianist, der eine Sängerin begleitet, oder die Instrumente, die einem Soloinstrument unterlegt sind, sorgen für Stütze und Unterbau. So wichtig die Begleitinstrumente sind, so dienen sie jedoch in erster Linie dazu, die Singstimme oder das Soloinstrument noch besser zur Geltung zu bringen,
Wer begleitet führt nicht, der Schwerstkranke und Sterbende bestimmt die Richtung, denn es ist sein Weg und wir können immer nur Wegbegleiter sein.
Die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter des Ambulanten Hospizes sind bemüht, sich auf schwerstkranke Menschen einzulassen, sie willkommen zu heißen so wie sie sind - ohne zu bewerten, ohne zu urteilen, ohne Erwartungen zu haben.
Wir sind auf gute Weise bereit, bei den Schwerstkranken zu bleiben und die verschiedenen Phasen der Krankheit mit ihnen auszuhalten, warmherzig und bescheiden.
Wir gehen achtsam mit den Menschen um, die sich uns anvertrauen, in verlässlicher Nähe und guter Distanz.
Wir entlasten und begleiten auch die Angehörigen und betreuen die Trauernden.
Wir begleiten, wie wir es eben können, auch mit unserer Angst und unserer Hilflosigkeit, aber mit Respekt und Ehrfurcht vor den Menschen und ihrer Art zu leben und ihrer Art zu sterben.