Neuwahl des Vorstandes in der Mitgliederversammlung am 29.März 2023
Vorsitzender Prof.Dr.Dr. Henning König
Stellv. Vorsitzender Klaus Kaiser
Schatzmeister Bernd Bellenbaum
Schriftführer Stefan Lomberg
Beisitzerin Ursula König
Beisitzer Dr. Peter Ramme
Klaus Kaiser, Prof.Henning König, Ursula König, Dr. Peter Ramme, Bernd Bellenbaum, Stefan Lomberg,
Als neuer, stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Klaus Kaiser gewählt, da Herr Dr. Thomas Nordmann aus beruflichen Gründen den Vorstand verlassen hatte.
Herr Kaiser ist pensionierter Oberamtsrat und war zuletzt im Innenministerium von NRW, in der Abteilung Innere Sicherheit in Düsseldorf, tätig. Im Jahre 2019 absolvierte er mit Zertifikat den Befähigungskurs „Sterbende begleiten“. Seit 2020 ist er ehrenamtlich als Begleiter von Schwerstkranken, Sterbenden und deren Angehörigen beim Ambulanten Hospiz tätig.
Wir freuen uns, dass er die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen hat.
Als neuen Beisitzer konnten wir Herrn Dr. Peter Ramme, Facharzt für Allgemein- und Sportmedizin, gewinnen. Herr Dr. Ramme hat sich in Palliativmedizin weitergebildet und ist sowohl im Stationären Hospiz, als auch bei der Spezialisierten Ambulanten Palliativ Versorgung (SAPV) in Mülheim als „Qualifizierter Palliativ Arzt“ tätig. Er hat mit großem Engagement dazu beigetragen, dass seit 2019 nun auch in Mülheim Palliativ-Patientinnen und Patienten ambulant mit dem eigenen Pflegepersonal der SAPV und niedergelassenen Ärzten bestens versorgt werden können. Dadurch ist ein Netzwerk entstanden in dem Palliativ Care am Lebensende ein etablierter Bestandteil des Gesundheitssystems ist.
Da auch das Ambulante Hospiz zu diesem Netzwerk gehört, freuen wir uns besonders darüber, dass wir Herrn Dr. Peter Ramme als Beisitzer für unseren Vorstand gewinnen konnten.
Ursula König
Leiterin des Ambulanten Hospizes
Einfühlsame Hilfe, wenn der Tod naht
Das Ambulante Hospiz unterstützt Sterbende und Menschen, die jemanden absehbar verabschieden müssen
Gerd Wallhorn FUNKE Foto services
Ursula König (r.) gründete das ambulante Hospiz. Als Koordinatorin ist Andrea Guntermann im Einsatz.
Alexander Waldhelm
Seit über einem Vierteljahrhundert kümmern sich Mülheimerinnen und Mülheimer in ihrer Freizeit ehrenamtlich um Menschen, die kurz vor dem Ende ihres Lebens stehen. 1996 wurde das Ambulante Hospiz gegründet – mit damals 20 Mitarbeitenden. Heute sind doppelt so viele Menschen für den eingetragenen Verein tätig, der seit 2019 sein Büro am Kohlenkamp hat.
„Wir schenken den Menschen Zeit, die andere nicht haben“, fasst Ursula König, die Leiterin des Hospizes, den Kern der Vereinsarbeit zusammen. Als ihr Mann, ein Onkologe, und sie Mitte der 90er-Jahre aus beruflichen Gründen aus Erlangen nach Mülheim umzogen, stellten sie überrascht fest, dass es hier keine ambulante Hospizarbeit gibt und gründeten den Verein Ambulantes Hospiz Mülheim an der Ruhr e. V..
Gründerin wollte auch Tabus brechen
„Es war das erklärte Ziel der Gründungsmitglieder, schwerst kranke Menschen und ihre Angehörigen zu unterstützen und Sterbenden einen Abschied in Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen“, so Ursula König. Zudem arbeite man daran, Sterben, Tod und Trauer wieder als selbstverständlichen Bestandteil des Lebens zu betrachten. Das sei zunehmend aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden und tabuisiert worden. „Wir sind eigentlich alle unsterblich“, formuliert die Leiterin des Hospizes mit einem Augenzwinkern die scheinbare Einstellung vieler Menschen zu unser aller unausweichlichem Ende.
„Wir stehen den Menschen am Ende ihres Lebens und ihren Angehörigen zur Verfügung.“ Dabei stehen Gespräche im Vordergrund. Wenn noch möglich, gehören auch Spaziergänge oder Spiele zu den Tätigkeiten, mit denen die Vereinsmitglieder Zeit vertreiben, menschlich gestalten oder auch einfach die Angehörigen der Betroffenen entlasten. Pflegetätigkeiten gehören nicht zur Arbeit des ambulanten Hospizes. „Zuhören ist das Wichtigste“, betont Ursula König und ergänzt: „Offen sein für das Gegenüber!“
„Viele Kranke möchten nicht allein gelassen werden“, erklärt Andrea Guntermann. Sie ist die einzige hauptamtliche Mitarbeiterin des Vereins. Als Koordinatorin ist sie für die gesamte Einsatzplanung und Verwaltung zuständig. „Unsere Ehrenamtlichen geben den Angehörigen dann die Gelegenheit, einfach mal in Ruhe einkaufen zu gehen, ohne sich Sorgen um die Daheimgebliebenen machen zu müssen. Wir sind einfach da.“ Es gebe auch Fälle, in denen gar nicht die Kranken selbst im Fokus der Arbeit des ambulanten Hospizes stehen. Vielmehr seien es die Angehörigen, die mit Gesprächen in ihrer Situation unterstützt werden.
Das Hospiz steht allen Interessierten offen. „Wer sich über unsere Arbeit informieren möchte oder sogar bereits ein konkretes Hilfe-Ersuch hat, der kann uns jederzeit gerne ansprechen“, erläutert Andrea Guntermann. In einem intensiven Gespräch im Rahmen eines Erstbesuchs wird dann von beiden Seiten ermittelt, ob das Hospiz im vorliegenden Fall mit seiner Arbeit helfen kann.
Verein finanziert sich durch Förderung und Spenden
„Sollte dies der Fall sein, dann überlegen wir hier bei uns, welche Mitarbeiterin oder welcher Mitarbeiter am besten zu der Person passt, die betreut werden soll. „Wir haben unter den rund 40 Mitgliedern eine hohe Altersspanne, die von 28 bis hin zu 86 Jahren reicht. Kooperationen mit dem stationären Hospiz und der SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung) ermöglichen zudem die Versorgung von Menschen, denen im ambulanten Hospiz allein nicht mehr hinreichend geholfen werden kann.
Als der Verein 1996 gegründet wurde, arbeiteten alle Mitglieder aufgrund fehlender Mittel zwangsläufig ehrenamtlich. Erst das Hospizgesetz ermöglichte deutlich später die Finanzierung einer hauptamtlichen Koordinatorin. „Wir leben von der Förderung durch die Krankenkassen und Spenden“, erklärt Ursula König. Die laufenden Kosten seien nicht zu unterschätzen. So kämen neben der hauptamtlichen Koordinatorin und den Kosten für die Geschäftsstelle auch noch die Kosten für die Aus- und Fortbildungen der Mitarbeitenden sowie deren Fahrtkosten bei ihren Einsätzen hinzu.
Seit der Gründung des ambulanten Hospizes haben sich rund 100 Menschen in Seminaren für die Arbeit des Vereins qualifiziert. Es werde sehr großer Wert auf diese Ausbildung der Mitarbeitenden gelegt, die sich über ein halbes Jahr erstreckt und mit einer Wochenendschulung beginnt. Interessierte sind stets herzlich willkommen. „Empathie, Herzenswärme und eine gewisse Lebenserfahrung“ sind die einzigen Zugangsvoraussetzungen, so Ursula König. „Bei Interesse einfach reinkommen“, ergänzt Andrea Guntermann
Ambulantes Hospiz Mülheim hat jetzt eigene Räume am Kohlenkamp: "Wir wollten sichtbarer und selbstständiger werden!"
Zentraler geht es nicht: Das Ambulante Hospiz hat seine neue Adresse in einem ehemaligen Ladenlokal am Kohlenkamp 7. Wo früher Rundfunk- und Fernsehgeräte verkauft wurden, folgt der 1996 ins Leben gerufene Hospizverein seiner menschlichen Sendung: "Leben in Würde bis zuletzt!"
"Wir wollten sichtbarer und selbstständiger werden", erklärt die Leiterin des Ambulanten Hospizes, Ursula König, den Anfang Dezember vollzogenen Ortswechsel. Bis dahin war das Ambulante Hospiz Untermieter in den Büros eines an der Leineweberstraße ansässigen Pflegedienstes. Jetzt fällt das montags, dienstags, donnerstags und freitags zwischen 9 und 12 Uhr geöffnete Büro des Ambulanten Hospizes sofort ins Auge, wenn man aus der Stadt oder vom Kirchenhügel aus am Kohlenkamp vorbeikommt. Der hell und freundlich eingerichtete Raum ist 70 Quadratmeter groß und wird als Büro und als Seminarraum genutzt. Er liegt unmittelbar am ampelfreien Fußgängerüberweg der Leineweberstraße.
Hier kann man sich informieren und nach einer Begleitung für schwerst- und sterbenskranke Menschen fragen. Oder man kann sich über ein halbes Jahr in wöchentlichen Seminaren zum ehrenamtlichen Begleiter des Ambulanten Hospizes ausbilden lassen. Genau das tun zur Zeit zehn Frauen und zwei Männer. "Es sind meistens lebenserfahrene Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die sich durch persönliche Erfahrungen und durch den Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe motivieren lassen", beschreibt Ursula König die Menschen, die zum derzeit 38-köpfigen Begleiterteam des ehrenamtlich und kostenfrei arbeitenden Ambulanten Hospiz gehören oder es künftig verstärken möchten. 33 der 38 Begleiter des Ambulanten Hospizes sind Frauen.
Ausbildung in Sterbebegleitung
Wer sich auf den Weg der ehrenamtlichen Sterbebegleitung macht, wird vom Ambulanten Hospiz nicht nur sozial, psychologisch, rechtlich und medizinisch auf seine Aufgabe vorbereitet. Auch Auswahlgespräche und ein 30-stündiges Praktikum stehen vor dem ersten Einsatz, bei dem es nicht nur darum geht, dem Sterbenden beizustehen und dessen Angehörige zu entlasten. Das Praktikum absolvieren die Seminaristen des Ambulanten Hospizes in einer Klinik, im stationären Hospiz an der Friedrichstraße oder in einem Altenheim.
Todkranken zuhören
"Wer sterbende Menschen und deren Angehörige begleiten möchte, muss sich mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinandergesetzt haben. Er muss sich vor Ratschlägen hüten und vor allem zuhören können", erklärt Ursula König. Die Tatsache, dass einige der Begleiter bereits seit der Vereinsgründung für das Ambulante Hospiz aktiv sind, spricht nicht nur für ihre gute Ausbildung und die gute Gemeinschaft unter den Begleitern des Ambulanten Hospizes, sondern auch für die professionelle Koordination, Leitung und die psychologische Aufarbeitung der Einsätze. Diese qualifizierte Arbeit wird von Andrea Guntermann geleistet, die als einzige Mitarbeiterin des durch Spenden und Zuschüsse der Krankenkassen finanzierten Vereins hauptamtlich tätig ist.
Ambulante Arbeit wird immer wichtiger
Pro Jahr begleiten die ehrenamtlich Mitarbeitenden des Ambulanten Hospizes 60 bis 80 Patienten. Ihr Arbeit bewegt sich ausschließlich auf der kommunikativen und seelsorgerischen Ebene. Pflegearbeit leisten sie nicht. Über den Umfang ihrer Einsätze entscheiden die Ehrenamtlichen selbst. In der Regel besuchen sie ihre Klienten wöchentlich ein- bis zweimal für jeweils zwei bis drei Stunden. Die Begleitung wird auch dann fortgesetzt, wenn Patienten aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes ins Krankenhaus, ins stationäre Hospiz oder ins Pflegeheim wechseln müssen.
Das Ambulante Hospiz und das 2012 an der Friedrichstraße 40 eröffnete stationäre Hospiz in der Trägerschaft des Evangelischen Krankenhauses und des Diakoniewerkes pflegen eine enge Kooperation. Angesichts der begrenzten Hospizplätze und der gemeinsamen Aufgabe, die angesichts der demografischen Entwicklung immer wichtiger wird, sehen sich das stationäre und das ambulante Hospiz als Partner und nicht als Konkurrenten. Das Ambulante Hospiz am Kohlenkamp 7 ist telefonisch unter den Rufnummern: 0208-30448680 oder: 0160-7868845 sowie per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Im Internet findet man das Ambulante Hospiz unter: www.ambulantes-hospiz-mh.de
Mehr über das Ambulante Hospiz
Neue Räumlichkeiten
für das Ambulante Hospiz
Da der Palliativpflegedienst Ruhr, im November 2019 in das neue Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus umzieht, haben wir uns auf der Suche nach einem
geeigneten Mietobjekt begeben. Wir haben nun einen kleinen Laden im Kohlenkamp 7, 45468 Mülheim an der Ruhr (ehemals Elektro Kaiser) zum 1.11.2019
gemietet. So das wir im Laufe des November in den neuen Räumlichkeiten präsent sein werden.
Neue Trauerbegleiterinnen für das Ambulante Hospiz
Frau Bellenbaum, Frau Joneck und Frau Samaties haben von Januar bis März 2019 an einer Grundqualifizierung zur Begleitung Trauender in Bottrop teilgenommen, und stehen dem Verein in Zukunft auch für die Begleitung Trauernder zur Verfügung.
v.l.:Marlies Joneck, Ulla Bellenbaum, Marlies Samaties