Oft geht eine Begleitung über lange Zeit. Im Verlauf der Begleitung hat sich eine enge Beziehung zwischen dem Kranken und dem/der BegleiterIn aufgebaut. Die schweren Phasen der Krankheit wurden miteinander getragen. Das Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung durchlebt. Wir haben den Kranken auf einer langen Wegstrecke begleitet, besuchten ihn regelmäßig zuhause oder immer wieder im Krankenhaus, wo er behandelt wurde. Es hat sich Vertrauen aufgebaut. Es ist nicht leicht zu sehen, wie der Kranke immer schwächer wird und sich dem Tod nähert. Ein stationäres Hospiz bietet dem Kranken am Ende seines Lebens beste Versorgung in einer wohltuenden Umgebung. Wenn es der Kranke wünscht begleiten wir ihn auch im stationären Hospiz.
Das Leben bis zum Tod der Wunsch und die Hoffnung auf einen guten Übergang - der Abschied - wir hören zu und können darüber reden. Die außergewöhnliche Atmosphäre dieses Lebensabschnittes mit zu gehen und ein Leben in Würde bis zuletzt in bescheidenem Maße mitzugestalten - ist für uns ein Geschenk.
Foto: iStocks.com/NikkiZalewski
Der Kontakt kommt zustande, wenn der Kranke, die Angehörigen bzw. die Betreuer, die Ärzte oder das Pflegepersonal einen Beleitungswunsch äußern.
Unsere Koordinatorin, Frau Guntermann vereinbart dann einen Erstbesuch in Absprache mit dem Patienten am Krankenbett, damit sie inen geeigneten Begleiter auswählen kann.
Foto: iStocks.com/takasuu
Das ambulante Hospiz bietet Ihnen und Ihren Angehörigen seine Hilfe kostenlos an.
Wir kommen immer dann, wenn unsere Hilfe vom Kranken oder falls dieser sich nicht mehr äußern kann, von seinen Angehörigen gewünscht wird. Frau Guntermann, unsere Koordinatorin, klärt in einem Erstgespräch, wie der Kranke und seine Angehörigen sich unsere Hilfe wünschen. Dabei sind die Wünsche und Bedürfnisse des Kranken für uns wegweisend. Beim Erstbesuch lernt sie die Lebenssituation und das Umfeld des Kranken kennen und kann so einen zum Kranken und der Situation passenden Begleiter auswählen. Sie informiert ihn über die Fakten und die Erwartungen. Der Begleiter, die Begleiterin stimmen die Besuchstermine mit dem Kranken bzw. seiner Familie ab.
Verschiedene Anliegen werden an uns herangetragen
der Kranke selbst wünscht Betreuung und sucht im vertrautem Gespräch z.B. noch Unerledigtes zu regeln
der Kranke möchte mit uns über seine Ängste reden und nicht mit den Angehörigen, weil er diese schonen will
wir sollen "nur" am Bett sitzen, damit der Angehörige auch mal das Haus verlassen und etwas für sich tun kann
die Angehörigen suchen nicht nur die zeitliche Entlastung sondern auch die psychische Unterstützung in dieser Krisenzeit.
Foto:iStocks.com/henfaes
Begleiten umfasst alle Versuche, dem Schwerstkranken und Sterbenden als Mensch nahe zu sein, dessen eigene Möglichkeiten zu wecken und zu stärken.
Begleiten bedeutet nicht, die Probleme für den anderen zu lösen und seine Last für ihn zu tragen, sondern ihn so zu unterstützen, dass er imstande ist, seinen eigenen Weg nach dem von ihm bestimmten Ziel selbst zu gehen.
Musikalisch lässt sich gut erklären, was begleiten bedeutet: Ein Pianist, der eine Sängerin begleitet, oder die Instrumente, die einem Soloinstrument unterlegt sind, sorgen für Stütze und Unterbau. So wichtig die Begleitinstrumente sind, so dienen sie jedoch in erster Linie dazu, die Singstimme oder das Soloinstrument noch besser zur Geltung zu bringen,
Wer begleitet führt nicht, der Schwerstkranke und Sterbende bestimmt die Richtung, denn es ist sein Weg und wir können immer nur Wegbegleiter sein.
Die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter des Ambulanten Hospizes sind bemüht, sich auf schwerstkranke Menschen einzulassen, sie willkommen zu heißen so wie sie sind - ohne zu bewerten, ohne zu urteilen, ohne Erwartungen zu haben.
Wir sind auf gute Weise bereit, bei den Schwerstkranken zu bleiben und die verschiedenen Phasen der Krankheit mit ihnen auszuhalten, warmherzig und bescheiden.
Wir gehen achtsam mit den Menschen um, die sich uns anvertrauen, in verlässlicher Nähe und guter Distanz.
Wir entlasten und begleiten auch die Angehörigen und betreuen die Trauernden.
Wir begleiten, wie wir es eben können, auch mit unserer Angst und unserer Hilflosigkeit, aber mit Respekt und Ehrfurcht vor den Menschen und ihrer Art zu leben und ihrer Art zu sterben.